Es war meine erste Tüftelei im Bereich der Kontrastverfahren und wurde von
meinen Schülern erprobt und verfeinert und danach 1997 bei "Jugend
forscht" erfolgreich. Wirkung zwischen Dunkelfeld (Schwarz-Weiss-Kontrast) und schiefer Beleuchtung (pseudo-räumlich), je nach Stellung des unter den Kondensor einzubringenden Keils (optimale Form 45°).
Einfach herzustellen und zu handhaben, empfehlenswert von geringster Vergrößerung bis zu Objektiv 25x, schwierig bei Objektiv 40x. Kosten: keine!
Versuch: Mikroskopie von Zwiebelzellen
Material: Messer, Pinzette, Objektträger, Deckglas, Pipette, Mikroskop, Zwiebel, Pappstreifen mit dreieckigem Ende (ca. 45°)
Durchführung:
1. Man schneidet eine Zwiebel durch und löst etwas von der inneren Haut einer Schuppe ab. Diese wird in einen Tropfen Wasser auf den Objektträger gelegt,
ein weiterer Tropfen Wasser drauf gebracht und anschließend mit dem Deckglas bedeckt.
2. Das Präparat wird bei mittlerer Vergrößerung (Objektiv 10x) mikroskopiert. Mit der Blende des Kondensors kann versucht werden, das Bild zu kontrastieren.
3. Um den Bildkontrast zu verbessern, wird zunächst die Blende geöffnet. Nun wird die Spitze des Keils langsam möglichst mittig unterhalb des Kondensors eingeschoben.
Bei befriedigendem Kontrast kann der Keil z.B. mit Büchern fixiert werden.
Aufgaben: a) Was ergibt der Bildvergleich von Versuchsschritt 2 und 3?
b) Auf die gleiche Weise werden mit Hilfe des Dunkelfeld-Keils Fruchtzellen von Äpfeln, Bananen, Tomaten etc. untersucht.
Literatur:
Erlebnis Biologie 1 (Schulbuch). Schroedel Verlag, ISBN 3-507-76811-9, S.128
Mikrokosmos (Zeitschrift), Gustav Fischer Verlag. Heft 6/1997
Handhabung des Dunkelfeld - Keils, hier LOMO-Mikroskop.
Der Keil wird mittels Bücher zwischen Leuchte und Kondensor fixiert.
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Zwiebelzellen, Objektiv 10x |
Zelle der Mundschleimhaut, Objektiv 40x |
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Das Verfahren kann zum variablen Dunkelfeld verfeinert werden, wodurch alle Abstufungen des Kontrastes mit
zusätzlich räumlicher Wirkung durch schiefe Beleuchtung ermöglicht werden. Dafür muss der Dunkelfeld-Keil im Bereich der unteren Brennebene des
Kondensors, meist entsprechend
der Ebene der Irisblende, zentral und ganz allmählich eingeschoben werden. Es kann an geeigneter Stelle ein Einschubschlitz für den Keil in den Körper des
Kondensors gesägt werden. Beim Mikroskop ZEISS-Axiostar
beispielsweise ist der Einschubschlitz im Kondensor schon vorhanden. So
können die für jedes Objektiv speziell dimensionierten
Dunkelfeld-Schubblenden durch einen einzigen DF-Keil ersetzt werden. Noch feiner gelingt die Kontrastabstufung, wenn eine seitliche Zahnung am Keil mittels eines Zahnrades betätigt
wird- eine mögliche Aufgabe für Mikroskophersteller? |
Variabler Kontrast vom Hellfeld bis zum vollständigen Dunkelfeld, je nach Einschub des Keils; Fruchtzelle Tomate, Objektiv 4x
Schneekristall: Titelbild von Mikrokosmos 92, Heft 6,
2003 und Themenbild in Erlebnis Naturwissenschaft 2 (NWA), Schroedel Verlag.
(zur Großansicht bitte auf das Bild
clicken)!
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Der Kondensor einiger Mikroskope (hier MOTIC B2) hat einen Kunststoffkörper, in den sich der Einführungsschlitz für den Dunkelfeldkeil leicht
einsägen lässt. Der Einschub des Keils erfolgt von Hand. |
Mundschleimhaut 400x |
Radalge 100x |
Tracheen 100x |
Wasserfloh 40x |
Cyclops 100x |
Fangreusen Cyclops 400x |
Weitergehende Informationen zum Dunkelfeldkeil finden Sie in
der folgenden MS Powerpoint Präsentation:
Präsentation zum Dunkelfeldkeil
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