Stadtwappen von Grimmen


Grimmen hat wie die meisten Städte des früheren Neuvorpommerns eine Variante des Greifen-Wappens der Fürsten von Rügen, die bis zum Jahre 1325 die Herrschaaft über dieses Gebiet ausübten. Nach den Gesetzen der Heraldik, unter Berücksichtigung der ursprünglichen Form, sieht das Wappen heute so aus:

Es sind drei pyramidenartig übereinandergelegte rote Steinreihen, ein Mauerverband, der den Wappenfuß bildet. In der ersten und zweiten Reihe befinden sich je drei Steine, in der dritten nur ein Stein. Aus diesem Fundament erhebt sich der schwarze Greif mit goldener Bewehrung, der durch ein silbernes Feld hervorgehoben wird. Zur Bewehrung der Wappentiere gehören die Körperteile, die zur Verteidigung dienen, d.h. beim Greifen sind es Schnabel und Krallen.

Die Anzahl der Steine, nämlich sieben, scheint heimatgeschichtlich nicht unbedeutend zu sein. Als zum Beispiel der dänische König Christoph II als oberster Lehnsherr 1326 die Belehnung des Fürstentums Rügen an den Pommernherzog Wartislaw IV., seinen Schwager, auf dem Kirchhof von Barth in feierlicher Zeremonie vornahm, wurde je eine Fahne an die 7 Lande des Fürstentums überreicht. Das waren: Rügen, Stralsund, Barth, Tribsees, Loitz, Darß mit Zingst und Grimmen.

Auf einem Stadtsiegel aus dem 13. Jahrhundert erscheint bereits der Greif umgeben von einem Halbmond und von Sternen. Bei einem späteren Siegel aus dem 14. Jahrhundert befindet sich neben dem hohen Mauergiebel mit mehr als sieben Steinen ein zugewendeter Halbmond und zahlreiche Sterne. Ähnlich sehen die noch erhaltenen Stadtsiegel aus den Jahren 1648 und 1723 aus. Der Zusammenhang zwischen den Siegeln und dem erst später entstandenen Stadtwappen Grimmens ist hier offensichtlich.

Heute sehen wir das Grimmener Stadtwappen in seiner jetzt gültigen Form im Treppenaufgang des Rathauses. Andere Varianten sind am Giebel des Rathauses sowie an der Brücke über die Trebel vor dem Tribseeser Tor vorhanden.

aus: Kurt Noske. GRIMMEN - Ein Stadtrundgang. Hrsg.: Rat der Stadt Grimmen 1987.


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